Eine Anlaufstelle für ein erstes Gespräch zum Thema Inklusion und Arbeitsmarkt. Das will das Kontaktbüro an der Hasestraße 41a sein. Zielgruppe sind Menschen mit Behinderung ebenso wie Eltern, Betreuer, Unternehmen und Verbände. Eben alle, die sich unabhängig von bestimmten Institutionen und Einrichtungen einmal über das Thema austauschen wollen. Um dieses weitere Angebot in Stadt und Landkreis bekannt zu machen hat sich gestern das Kontaktbüro der Öffentlichkeit präsentiert.
Das Kontaktbüro ist wie das Musical „Grand Hotel Vegas“ und die Jobmesse Inklusion ein Baustein des Inklusionsprojektes „Mit Tanz und Bewegung zum Arbeitsplatz“ und wird gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) mit Mitteln des Ausgleichsfonds. Für das BMAS ist es dabei besonders wichtig, dass die persönlichen Stärken der an dem Musical mitwirkenden Menschen mit Behinderungen in den Vordergrund gerückt werden. Durch die Teilnahme an den Musicals sollen zugleich ihr Selbstwertgefühl und Mut zur Eigeninitiative gesteigert werden. Im Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung der UN Behindertenrechtskonvention spielen die Themen „Arbeit und Beschäftigung“ und „Empowerment“ (Stärkung der Selbstkompetenz von Menschen mit Behinderung bei der Wahrnehmung ihrer Rechte) eine wichtige Rolle. Wie auch bewusstseinsbildende Maßnahmen mit dem Ziel einer positiveren Darstellung von Menschen mit Behinderungen.. Das Projekt der Patsy und Michael Hull Foundation ist ein schönes Beispiel dafür, wie diese Ziele in der Praxis mit Leben gefüllt werden können.
Mit dabei sind zahlreiche Partner des stetig wachsende Netzwerkes Inklusion: Unter anderem die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Osnabrück, die Grone Schulen Niedersachsen, die Heilpädagogische Hilfe Bersenbrück gGmbH, die Paul-Moor-Schule Bersenbrück, der Integrationsfachdienst des Caritas-Verbandes, die Handwerkskammer, die Industrie- und Handelskammer, der Handelsverband und das Arbeitgeberprojekt Wirtschaft inklusiv.
Als stellvertretender Vorsitzender der Patsy und Michael Hull Foundation hielt Dr. Axel Kreutzer fest, dass man alles andere als Konkurrenz zu bestehenden, etablierten Angeboten sein wolle. Vielmehr zeige ja die große Zahl der anwesenden Partner, dass man eher ein Teil eines Netzwerkes sei. „Wir wollen und können nicht vermitteln. Das können nur Arbeitsagenturen, Jobcenter und andere Fachleute. Bei uns können sich Menschen mit Behinderung melden, die ein Praktikum, eine Ausbildungsstelle oder einen Arbeitsplatz suchen.“ Olga Mishakova ist eine der Ansprechpartner im Büro an der Hasestraße 41a. „Gemeinsam füllen wir in einem persönlichen Gespräch einen speziellen Fragebogen aus. Diesen stellen wir den Netzwerkpartnern dann zusammen mit den individuellen Wünschen zur Verfügung, auf Wunsch auch gerne erstmal anonym“, beschreibt sie die Aufgabe des Kontaktbüros.
Bei den nächsten Schritten unterstützen dann die Netzwerkpartner: Der Integrationsfachdienst bietet beispielsweise vertrauliche, kostenlose Beratung und Begleitung der beruflichen Eingliederung für Menschen mit Behinderung und für Arbeitgeber an. IHK und HWK sind Schnittstellen in die Industrie, den Handel und das Handwerk. Die Agentur für Arbeit und das Jobcenter fördern Weiterbildung und setzen sich für die klassische Arbeitsvermittlung ein. Und das Projekt Wirtschaft inklusiv berät Betriebe in allen Fragen zur Inklusion.