Am 2. Oktober 2015 gastiert Deutschlands größtes Inklusionsmusical Grand Hotel Vegas in der Jahrhunderthalle in Frankfurt.

Für den Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, Peter Feldmann, ist dieses Projekt ein eindrückliches Beispiel dafür, wie bereichernd es ist, wenn Menschen mit Behinderung gleichermaßen an allen gesellschaftlichen Aktivitäten teilhaben können.

Im Gespräch äußert er sich zum Thema Inklusion in der hessischen Stadt.

Inwiefern wird Inklusion in Frankfurt am Main schon gelebt?

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt hat den Magistrat beauftragt, alles Notwendige in die Wege zu leiten, um der Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderung (UN-BRK) Geltung zu verschaffen.

Ein wesentlicher Beitrag dazu ist das Ziel, Frankfurt am Main barrierefrei zu machen. Diesem Ziel widmet sich die Stadt bereits seit 2004, indem bei Neubauten von öffentlichen Gebäuden und im öffentlichen Raum barrierefrei gebaut und gestaltet wird. Zug um Zug werden auch bestehende bauliche Barrieren abgetragen. Ein taktiles Leitsystem, das es blinden und sehbehinderten Personen ermöglicht, sich ohne fremde Hilfe in der Stadt zu bewegen, durchzieht inzwischen fast die ganze Stadt und die Anlagen des Öffentlichen Personennahverkehrs.

Straßenbahnen, Busse und U-Bahnen sind für Menschen im Rollstuhl oder mit Gehbehinderung weitestgehend problemlos zu benutzen. Für sehr stark Mobilitätseingeschränkte bietet die Stadt seit Jahren schon einen kostenlosen Beförderungsdienst an, um gesellschaftliche Teilhabe zu sichern. In der städtischen Verwaltung werden Leitlinien verfasst, die helfen sollen, amtliche Schreiben in leichter Sprache zu formulieren.

Welchen Beitrag leistet das Musical Grand Hotel Vegas für Inklusion in Frankfurt am Main?

Die Veranstaltung führt eindrücklich vor, dass es möglich und darüber hinaus für alle bereichernd ist, wenn Menschen mit Behinderung gleichermaßen an allen gesellschaftlichen Aktivitäten teilhaben können. Das Musical macht deutlich: Es muss keine Beschränkungen geben. Kunst kennt keine Behinderung!

Welche Perspektiven sehen Sie für Inklusion in Frankfurt am Main?

Ich halte die Verwirklichung von Inklusion in Frankfurt am Main für eines der anspruchsvollsten und wichtigsten gesellschaftlichen Projekte unserer Zeit und ich halte sie für umsetzbar. Wenn wir alle Spielarten der Aussonderung und Ausgrenzung identifizieren und beseitigen, sind wir auf dem Weg zu einer wahrhaft humanen Stadtgesellschaft.

Das Musical Grand Hotel Vegas wird neben neun weiteren Aufführungsorten auch in der Jahrhunderthalle in Frankfurt am Main zu sehen sein. Alle Informationen zur Aufführung finden Sie hier