Am 22. September 2015 gastiert das Inklusionsmusical Grand Hotel Vegas in der Liederhalle in Stuttgart. Für die Bürgermeisterin der Stadt Stuttgart, Frau Isabel Fezer, ist es ein ausgesprochen vorbildliches Projekt, das einen großen Beitrag zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gemeinschaftlichen und kulturellen Leben leistet. Im Gespräch äußert sie sich zum Thema Inklusion in Baden-Württembergs Landeshauptstadt.

Inwiefern wird Inklusion in Stuttgart schon gelebt?

Stuttgart versucht seit Jahren sehr engagiert und vielseitig die Situation von Menschen mit Behinderung in Stuttgart zu verbessern. In diesem Zusammenhang wurden zahlreiche Veranstaltungen, verschiedene Fachtage und runde Tische durchgeführt sowie unterschiedlichste Projekte gefördert.
Bereits im Jahr 2010 wurde der Beirat Inklusion – Miteinander Füreinander gegründet. Dieser besteht aus mittlerweile 25 Mitgliedern und hat sich zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zu den in der UN-Behindertenrechtskonvention verankerten Forderungen nach Teilhabe von Menschen mit Behinderung am öffentlichen Leben zu leisten.
Es gibt zahlreiche konkrete Maßnahmen zur Umsetzung von Inklusion in Stuttgart:

  • Stuttgart beteiligt sich als Modellregion an dem Schulversuch des Landes Baden-Württemberg zur Bildung von jungen Menschen mit Behinderung.
  • Stuttgart unterstützt die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben auch außerhalb der Werkstätten für behinderte Menschen. Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Stuttgart hat dafür eine Freiwilligkeitsleistung für die Gewährung ergänzender Lohnkostenzuschüsse zur Integration ins Arbeitsleben beschlossenen.
  • Auch die Inklusion und Teilhabe für Menschen mit Behinderung an Kultur und Gesellschaft in der Landeshauptstadt Stuttgart ist ein wichtiges Anliegen.
  • Des Weiteren wurde das Angebot einer Assistenzbörse Ehrenamt geschaffen, über die Menschen mit Behinderung bei Bedarf eine ehrenamtliche Begleitung finden können.
  • Ganz aktuell wird der Stuttgarter Fokus-Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Rahmen eines großen Partizipationsprozesses erarbeitet.

Welchen Beitrag leistet das Musical für Inklusion in Stuttgart?

Für die Landeshauptstadt Stuttgart ist das Inklusionsmusical Grand Hotel Vegas ein ausgesprochen vorbildliches Projekt. Es leistet einen großen Beitrag zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gemeinschaftlichen und kulturellen Leben in der Stadtgesellschaft.

Welche Perspektiven sehen Sie für Inklusion in Stuttgart?

Inklusion hat das Ziel, die Vielfalt der Bürgergesellschaft zu bereichern und Strukturen zu schaffen, die allen Menschen entgegen kommen. Dieser Herausforderung stellt sich auch die Landeshauptstadt Stuttgart für die Zukunft. Denn Teilhabe braucht nicht nur Visionen sondern auch Maßnahmen und vor allem die Beteiligung der Betroffenen.

Ein zentraler Punkt bildet deshalb die fruchtbare Zusammenarbeit der vielen Akteure, die sich mit dem Themenbereich Inklusion täglich beschäftigen. Neben den Menschen mit Behinderung als Experten in eigener Sache sind auch die freien Träger gemeinsam mit der Sozialverwaltung auf dem Weg, die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention in der Landeshauptstadt Stuttgart konkret umzusetzen.
Ein wichtiger Aspekt und gleichzeitig Herausforderung wird es dabei bleiben, den verschiedenen Bedürfnissen und Interessen gerecht zu werden. Wir wollen alle Menschen auf dem Weg in eine inklusive Stadtgesellschaft gleichermaßen beteiligen und das Thema Inklusion voranbringen. So können die Barrieren in den Köpfen immer mehr abgebaut und der Gedanke der Inklusion als Grundhaltung jedes Einzelnen verankert werden.

 

Das Inklusionsmusical Grand Hotel Vegas wird neben neun weiteren Aufführungsorten auch in der Liederhalle in Stuttgart zu sehen sein. Alle Informationen zur Aufführung finden Sie hier